Neulich machten Katha und ich uns auf nach Salzburg, in die Mozartstadt an der Salzach. Aber nicht, um tonnenweise Mozartkugeln zu verschlingen. Dieser Trip stand ganz im Zeichen der Weiterbildung. Zum zweiten Mal fand dort der ContentDay statt. Diesmal im Kavalierhaus im Stadtteil Kleßheim.

Der ContentDay ist eine Konferenz über Storytelling, über das Erstellen und Vermarkten von guten Web-Inhalten. Ideal für Blogger, Online-Redakteure und Social Media Manager! Uns erwarteten spannende Vorträge, leckeres Essen in den Veranstaltungspausen und eine tolle Aftershow-Party, auf der wir viele nette Leute kennen lernten. Zuerst möchte ich jedoch die spannendsten Vorträge kurz zusammenfassen.
Keynote: Zehn Tipps für erfolgreiches Social-Media-Marketing
Die Konferenz begann mit einer Keynote von Felix Beilharz. In seinem Vortrag präsentierte er zehn Tipps für erfolgreiches Social-Media-Marketing. Anhand kreativer Beispiele aus der Social-Media-Welt zeigte er, dass nicht nur im B2C-, sondern auch im B2B-Bereich „Menschen“ die Zielgruppe der Kampagnen sind. Und Menschen mögen Unterhaltsames, Polarisierendes oder Informierendes. Aus diesem Grund ist Social Media sowohl für B2C- als auch für B2B-Unternehmen spannend. Darüber hinaus empfiehlt er, sich über seine Zielgruppe klar zu werden und die zu ihr passenden Marketing-Kanäle wie Facebook, Twitter, Pinterest und Co. zu nutzen. Der Content, der über diese Kanäle geteilt wird, sollte dem Social-Media-Kanal angepasst sein und die Zielgruppe ansprechen. Schlussendlich ist es wichtig, den Kampagnenerfolg zu messen. Interessant fand ich auch das Statement, dass man sich nicht ausschließlich auf Social-Media-Kanäle verlassen sollte. Die Betreiber von Twitter, Facebook und Co. können im schlimmsten Fall alle Inhalte deines Profils löschen. Aus diesem Grund empfiehlt Felix, einen eigenen Kanal, beispielsweise einen Blog, zu betreiben. Gut, dass wir unseren Blog haben! 🙂

Hashtag Me – User Generated Content im Tourismus
Günter Exel hielt ebenfalls einen spannenden und unterhaltsamen Vortrag über Soziale Medien. Er verglich die Hashtag-Kampagnen verschiedener Aussteller auf der Reisebranchen-Messe ITB Berlin miteinander und maß den Kampagnen-Erfolg während der Messe an der Twitter-Präsenz. Daraus leitete er Gründe für den Erfolg oder Misserfolg der Hashtag-Kampagnen ab. Basierend auf dem Vergleich gibt Günter Exel vier Tipps für Hashtag-Kampagnen:
1. Der Hashtag, unter dem User ihr Selfie oder ihre Kommentare teilen sollen, muss prominent auf dem Plakat oder auf der Selfie-Wand platziert sein. Am besten kommt er zur Geltung, wenn er im oberen Bereich zu finden ist und farblich oder durch eine Fettung hervorsticht.
2. Der Hashtag sollte mit einer Aufforderung zum Teilen verbunden sein.
3. Wichtig ist auch die prominente Platzierung des Links zur Geschichte rund um den Hashtag auf dem Plakat oder auf der Selfie-Wand.
4. Zudem lohnt es sich, den durch Nutzer erschaffenen Content auf einer Social Wall zu bündeln.
Als Beispiele zeigte Günter Exel Fotos verschiedener Selfie-Wände oder Plakate bei der ITB Berlin. Eine besonders gelungene Hashtag-Kampagne ist beispielsweise #InAbuDhabi von VisitAbuDhabi.

Storytelling – was man aus 3000 Videos über die Berufswelt sagen kann
Ali Mahlodjis Beitrag über Storytelling war eines der Highlights des ContentDay 2015. In einem mitreißenden Vortrag erzählte er, dass er als Jugendlicher nie recht wusste, welchen Beruf er einmal ausüben wollte. Es gibt so viele Berufe, dass man sie gar nicht alle kennen kann – geschweige denn wissen kann, was man als Erwachsener werden möchte. Das führte dazu, dass Ali mit 32 Jahren bereits 42 Jobs unterschiedliche Jobs hinter sich hatte, darunter jedoch auch Ferien- und Nebenjobs. Vor zwei Jahren beschloss er, seinen Kindheitstraum zu verwirklichen: ein Handbuch der Lebensgeschichten. Online. Nicht geschrieben, sondern verfilmt. Zusammen mit seinem Freund Jubin Honarfar gründete er die Plattform www.whatchado.com. Dort stellt er vom Azubi bis hin zum österreichischen Bundespräsident Personen und deren Berufe in Videos vor. Diese Personen beantworten alle dieselben Fragen zu ihrem Beruf. So können junge Leute andere Menschen finden, die ähnlich ticken wie sie selbst und sich über deren Berufsbild informieren. Watchado ist eine große Content-Plattform mit über 3000 Videos, die Geschichten – Lebensgeschichten – erzählt. Aus diesem Projekt leitet Ali fünf Aspekte fürs Storytelling ab:
1. Zielgruppe verstehen lernen
2. Werte schaffen durch die eigene Persönlichkeit
3. Auf Augenhöhe kommunizieren
4. Authentizität statt PR
5. An der Basis arbeiten

Aftershow-Party des ContentDay 2015
Nachdem unsere Köpfe bis zum Anschlag mit Wissen rund um die Erstellung und Vermarktung von Content gefüllt worden waren, ging es zur After-Show-Party in die Salzburger Bar Monkeys. Dort schlugen wir unsere Bäuche mit leckerem italienischem Essen voll und unterhielten uns mit anderen Teilnehmern der Veranstaltung. Die Party-Location hatte eine große Terrasse mit Blick auf die Festung Hohensalzburg. Innerhalb der Bar legte ein DJ auf, der für gute Stimmung bei den Gästen sorgte.

Ebenso wie die Blogst Konferenz in Hamburg war auch der ContentDay in Salzburg eine rundum gelungene Veranstaltung mit tollen Speakern und interessanten Themen rund um das Schreiben fürs Internet. Von den Locations bis hin zur Verpflegung war alles top-organisiert. Im nächsten Jahr kommen wir gerne wieder.
Hey,
tolle Sache! Den Content Day kannte ich noch gar nicht. Gibt leider sehr viel SEO spam.
Liebe Grüße
Jannis
Hallo Jannis,
sicher gibt es gute und weniger hilfreiche Veranstaltungen. Der Contentday zählt aber auf jeden Fall zu den guten Konferenzen. 😉
Klingt nach einer runden Sache. Aber braucht auch die richtige Zielgruppe.
Ich als reiner Geschichtenerzähler wäre wahrscheinlich fehl am Platze gewesen oder könnte man auch für Kurzgeschichten einen Mehrwert daraus ziehen?
Lieben Gruß,
der Marco
Hallo Marco,
wahrscheinlich wären viele der Vorträge für deinen Blog nicht so passend gewesen. Aber es wäre denooch eine gute Möglichkeit, über den Tellerrand zu schauen und neue Impulse zu bekommen. 😉
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