Es ist kein Geheimnis: Ich war früher ein riesengroßer Fan der Kelly Family und bin es auch heute noch – nach über 20 Jahren. Das könnt ihr ja auch in einem früheren Beitrag von mir nachlesen. Die Teenieverliebtheit ist zum Glück verflogen, geblieben ist diese tiefe Berührtheit, wenn ich eine dieser wunderbaren Stimmen höre. Ganz besonders angetan hat es mir die von Patricia Kelly.
Julia Ferstl
Es war schon immer ein Traum von mir, einmal mit ihr auf der Bühne zu stehen und mir ihr zu musizieren. Und am 24. April ist dieser in Erfüllung gegangen. Aber jetzt erst einmal der Reihe nach: Es begann alles mit diesem Aufruf auf Facebook im September 2015. Patricia berichtete von einem Konzert, dass ganz normale Menschen ohne Vorkenntnisse für sie organisiert hatten und ermunterte ihre Community, es ihnen gleich zu tun.

Nach einer kurzen, aber sehr intensiven Phase des Abwägens war ich mir sicher: Das will ich auch machen, ich muss das machen! Also schrieb ich eine kurze Bewerbungsmail an Patricias Team. Im Oktober bekam ich das lang ersehnte Feedback und zwei Tage später folgte ein sehr offenes Gespräch mit Patricias Mann Denis. Wir klärten alle rechtlichen und finanziellen Voraussetzungen, um ein solches Konzert auf die Beine zu stellen und mein Bauchhirn sagte mir von Anfang an: Das wird genial! Als nächstes musste ich Sponsoren und Unterstützer finden, aber auch hier stieß ich auf viele offene Ohren und Herzen. Im Januar begann der Vorverkauf und das Konzert war innerhalb von zwei Wochen ausverkauft. Der Wahnsinn! Und dann verging die Zeit immer schneller und ich war froh, dass ich ein halbes Jahr Vorbereitungszeit eingeplant hatte.
Anfang April ging es darum, die lokalen Medien über mein Herzensprojekt zu informieren. Zwei Tage vor dem Konzert haben mich dann sogar Flo Kerschner und sein Morgenteam von Hit Radio N1 interviewt. Es war ein sehr offenes und witziges Interview, das ihr euch hier anhören könnt.

Der Tag x mit Patricia Kelly
Dann kam der Tag x. Meine Familie und Freunde wussten, wie sehr ich darauf hin gefiebert hatte. Bis auf den Tag meiner Hochzeit bin ich noch nie ohne Wecker um sechs Uhr morgens im Bett gestanden. Dieses Mal war es wieder so. Um 11:30 Uhr traf ich mich mit meinen Eltern und Freunden, die mir halfen, den Backstage-Bereich für Patricia und ihr Team schön zu machen. Zur gleichen Zeit stand auch Patricias Techniker auf der Matte und begann mit dem Aufbau von Licht- und Soundanlage. Damit war er gut drei Stunden beschäftigt. So wurde die Buchenbühler Himmelfahrtskirche nach und nach zum Konzertsaal umfunktioniert.
Als der Techniker fast fertig war, offenbarte er mir, dass ich Patricia gegen 15 Uhr vom Hotel abholen sollte. Wums. Darauf war ich gar nicht vorbereitet. Also tuckerte ich mit meinem 14 Jahre alten Honda in das nur ein paar Kilometer entfernte Hotel. Als ich an die Zimmertür klopfte, schlug mein Herz bis zum Hals. Es begrüßte mich eine supernatürliche und herzliche Patricia. Das Eis war sofort gebrochen: Wir unterhielten uns über unsere Familie, Kinder und natürlich über das bevorstehende Highlight. Dann machten wir uns auf. Meinen treuen Honda wertschätzte Patricia mit den Worten „Ich liebe alte Autos“. In der Kirche angekommen, gab es Mittagessen für die Künstlerin. Schwesterlich teilte sie ihr Schnitzel mit mir und kümmerte sich um mein Nervenkostüm. Das tat unheimlich gut! Ich ließ den Dingen ihren Lauf.
Sanfte Töne versus Stimmexplosion: „Grace & Kelly“ live
Die letzte halbe Stunde vor dem Konzert war zum Entspannen da. Ich schmiss mich in mein Abendoutfit und setzte in letzter Minute noch meine Kontaktlinsen ein. Meine Haarbürste fand ich leider gar nicht, aber das Adrenalin in meinem Blut sorgte dafür, dass ich von innen strahlte. Was für ein geniales Gefühl, kurz bevor man raus geht zum Publikum: Showtime!Das Publikum staunte nicht schlecht, als mein Posaunenchor vor Patricia die Bühne betrat. Aber dafür folgte ja gleich eine Erklärung: der bereits erwähnte Jugendtraum. Beim gemeinsamen Auftritt mit „An Angel“ hatte ich am ganzen Körper Gänsehaut und ich genoss jede Sekunde. Das Ganze haben wir natürlich auf Video festgehalten. Ihr könnt euch es auf der Facebook-Seite des Posaunenchors Buchenbühl ansehen.
In den nächsten zwei Stunden entführte Patricia die rund 200 Konzertgäste in ihre wunderbare Welt. Die Songs ihres neuen Albums „Grace & Kelly“ sind sehr intim und zeigen die ganze Bandbreite an Gefühlen, die Menschen haben können: Wut, Trauer, Liebe, Angst. Sie schlug oft ganz sanfte Töne an, um dann im nächsten Moment eine wahre Stimmexplosion zu präsentieren. Ihre Band, ein talentierter Pianist und eine grandiose Cellistin, rundeten Patricias Gesang mit jazzigen Elementen ab. Als Zugabe sang sie „They cut me down“, ein Song über die Kraft des Neuanfangs und den Mut, den es dafür braucht. Patricia widmete dieses besondere Lied den Jugendlichen von der Wohngemeinschaft für Flüchtlingskinder, die ich zum Konzert eingeladen hatte.


Nach diesem besonderen Musikabend war ich sehr glücklich. Das Feedback der Besucher war überwältigend. Meine Helfer und ich hatten mit diesem Konzertabend zahlreichen Menschen eine große Freude gemacht.

Daher mein Appell an euch: Wenn ihr tief in euch eine Sehnsucht spürt oder einen Herzenswunsch habt, tut ihn nicht als unrealistisch ab. Alles ist möglich! Und alles beginnt mit dem ersten Schritt…
In diesem Sinne,
keep on dreaming
eure Julia