Ein Blick auf blühende Teichrosen, surrende Libellen und klares Wasser, das die Sonnenstrahlen spiegelt: Am Gartenteich könnt ihr eure Seele baumeln lassen und die Natur genießen. Wer sich diesen Traum erfüllen möchte, erfährt hier, wie er einen Gartenteich selbst anlegen kann.

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Eine kleine Gartenoase mit blühenden Blumen. Foto: Butterfly/fotolia.com

Zugegeben, ich selbst habe keinen Gartenteich. Da ich zur Miete wohne, bräuchte ich erst die Zustimmung meines Vermieters, um einen Gartenteich anlegen zu dürfen. Beziehungsweise müsste ich, wenn ich ausziehe, den Gartenteich entfernen und den ursprünglichen Zustand des Gartens wiederherstellen. Das scheint mir etwas zu aufwendig.

Doch man wird ja wohl noch träumen dürfen und – wer weiß – vielleicht habe ich eines Tages einen eigenen Garten, in den ich einen kleinen Gartenteich anlegen kann. Schließlich sieht so ein Teich nicht nur hübsch aus, sondern dient der Artenvielfalt: Er bietet Lebensraum für verschiedene Tiere, die sich ohne ihn nicht im Garten ansiedeln würden. Um eines Tages meinen Traum wahr machen zu können, informierte ich mich, wie ich einen Teich selber bauen kann.

 

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Spaten
Schaufel
Spitzhacke
Gartenharke
Richtschnur
Cuttermesser
Wasserwaage
Schubkarre
Gartenschlauch
Teichfolie
Schutzvlies
Ufermatten
Sand
Teichkies
Pflanzkörbe
Teichpflanzen

1. Geeigneten Standort für den Teich auswählen

Je nachdem, ob ihr einen Zierteich oder einen Fischteich anlegen möchtet, gibt es unterschiedliche Anforderungen an den Standort:

Bei einem Zierteich ist es wichtig, dass ihr von eurer Terrasse oder Sitzgruppe aus einen uneingeschränkten Blick auf die kleine Oase und ihr gegenüberliegendes Ufer habt. Ihr solltet also die Teichpflanzen so anlegen, dass sie nicht eure Sicht auf den Gartenteich verstellen.

Wenn ihr einen Fischteich anlegen möchtet, solltet ihr darauf achten, dass er für die gewünschte Anzahl der Fische groß genug wird. Zudem sollte mindestens ein Drittel des Gartenteichs im Schatten liegen, damit er sich im Sommer nicht zu stark aufheizt. Denn sonst kann der Sauerstoffgehalt unter den Bedarf der Fische sinken. Außerdem muss ein Teil der Wasseroberfläche frei von Röhricht- und Schwimmpflanzen bleiben, damit das Wasser an stürmischen Tagen besser durchmischt werden kann. Dies erhöht nämlich den für die Fische so wichtigen Sauerstoffgehalt. Je nach Lage eures Gartens kann es jedoch sein, dass ihr mit technischen Mitteln für eine gute Durchmischung, Belüftung und Filterung des Wassers sorgen müsst.

Teich bauen, Teich anlegen. Foto: Jeantrekkeur/fotolia.com
Foto: Jeantrekkeur/fotolia.com

Generell gilt:
•    Euer Gartenteich sollte teilweise im Schatten liegen oder zumindest für einige Stunden pro Tag im Halbschatten sein.
•    Achtet allerdings darauf, dass sich keine Laubbäume in der Nähe des Teiches befinden. Wenn Laub auf den Grund des Gartenteiches sinkt, zersetzt es sich zu Faulschlamm, weil kein Sauerstoff herankommt. Das gefährdet das biologische Gleichgewicht des Gartenteiches.
•    Zudem ist ein bestimmter Mindestabstand zur Grundstücksgrenze vorgeschrieben. Wie groß dieser Abstand sein muss, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Dies erfragt ihr am besten im Bauamt eures Wohnortes.

2. Gartenteich planen

Überlegt im Vorfeld genau, wie groß euer Folienteich werden soll und welche Form euch gefällt. Anschließend solltet ihr den Umriss des Ufers mit einer Schnur markieren. Falls die eine Seite des künftigen Teiches etwas höher liegen sollte als die andere, gilt es, den Boden auszugleichen, sodass nach dem Aushub die Ränder des Gartenteiches auf einer Ebene liegen. Dies könnt ihr mit einer Wasserwaage überprüfen.

3. Gartenteich ausheben

Teich bauen, Teich anlegen. Foto: Jeantrekkeur/fotolia.com
Foto: Jeantrekkeur/fotolia.com

Ein Gartenteich besteht aus einer Sumpfwasserzone (10-20 Zentimeter tief), einer Flachwasserzone (40-70 Zentimeter tief) und einer Tiefwasserzone (90-150 Zentimeter). Beim Ausheben des Teiches tragt ihr die Erdschichten der jeweiligen Zonen von außen nach innen ab:
a)    Entfernt zuerst die Grasnarbe und legt diese für später zur Seite.
b)    Nun hebt ihr zunächst ein 10 bis 20 Zentimeter tiefes Loch für den Sumpfbereich aus.
c)    Mit eurer Schnur markiert ihr die Form der Flachwasserzone und tragt die Erde ab.
d)    Zuletzt markiert ihr mit der Schnur die Form der Tiefwasserzone und wiederholt den Schritt.
Zwischen den einzelnen Zonen sollte ein Gefälle von höchstens 30 Grad bestehen.

4. Gartenteich auskleiden

Nachdem ihr euren Gartenteich ausgehoben habt, entfernt ihr alle spitzen Steine und Wurzeln vom Boden. Anschließend füllt ihr das Becken mit einer zehn Zentimeter dicken Sandschicht auf und klopft sie fest. Sicherheitshalber solltet ihr zusätzlich Gartenteichvlies über die gesamte Teichfläche ausbreiten. Der weiche Sand und das Vlies schützen die Teichfolie, damit sie nicht so leicht durch Kiesel oder Wurzeln beschädigt wird. Darüber kommt nun die Teichfolie. Sie sollte den Gartenteichrand um mindestens 60 Zentimeter überragen und nicht unter Spannung stehen.

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Gartenteichvlies und Teichfolie ausbreiten. Foto: Jeantrekkeur/fotolia.com

Die benötigte Größe der Teichfolie lässt sich mit diesen Faustformeln berechnen:

  • Länge: 2 x Teichtiefe + Teichlänge + 60 Zentimeter Rand
  • Breite: 2 x Teichtiefe + Teichbreite + 60 Zentimeter Rand

5. Kapillarsperre

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Foto: Jeantrekkeur/fotolia.com

Eine Kapillarsperre ist nötig, damit der Gartenteich nicht unter dem sogenannten Kapillareffekt leiden muss: Davon spricht man, wenn Pflanzen von außerhalb des Teiches in den Teich hineinwachsen und Wasser daraus ziehen. Um dies zu verhindern, solltet ihr einen 15 Zentimeter breiten und tiefen Graben rund um die ausgehobene Teichfläche ziehen. Danach bedeckt ihr die Kapillarsperre mit der Teichfolie aus dem Becken und füllt den Graben mit Kies auf.

6. Folienteich befüllen

Wenn ihr die Teichfolie kaschieren möchtet, könnt ihr sie innerhalb der einzelnen Zonen mit Kies beschweren. Anschließend lasst ihr das Wasser langsam in den Teich einlaufen. So hat die Folie Zeit, sich dem Untergrund perfekt anzupassen. Zunächst solltet ihr den Teich nur zu einem Drittel mit Wasser befüllen.

7. Wasserpflanzen einsetzen

Idealerweise verwendet ihr für euren Gartenteich nur einheimische Pflanzen, die an den Standort angepasst sind. Diese setzt ihr in Gitterkörben auf die gewünschte Fläche. Anschließend füllt ihr die Gitterkörbe mit Tongranulat, Kies oder nährstoffarmer Teicherde auf und deckt sie mit Steinen ab. So verhindert ihr, dass die Füllung aus den Körben heraustreibt. Falls ihr Teicherde verwendet, solltet ihr sie vorher mit Wasser einschlämmen, damit sie nicht im Gartenteich nach oben treibt.

Nun füllt ihr euren Gartenteich komplett mit Wasser auf. Nach ein paar Tagen hat sich die Teichfolie perfekt an den Untergrund angepasst, sodass ihr an der Ufergestaltung weiterarbeiten könnt.

Pflanzen für den Gartenteich. Foto: Jeantrekkeur/fotolia.com
Foto: Jeantrekkeur/fotolia.com

8. Ufer des Gartenteichs gestalten

Legt nun die Ufermatte von der Sumpfwasserzone bis in die Kapillarsperre hinein aus. Falls die Matte auftreibt, solltet ihr sie im Teich mit Steinen beschweren. Schlämmt die Ufermatte nun mit Sand ein und streut Samen für Blumen und Moose in getrennten Bereichen darüber. Anschließend bringt ihr Langzeitdünger auf. Zuletzt setzt ihr die Grasnarbe, die ihr in Schritt 2a zur Seite gelegt habt, wieder ein, um einen sauberen Übergang zwischen Gartenteich und Umgebung zu schaffen.

Mit dieser Anleitung könnt ihr in wenigen Schritten einen Gartenteich angelegen, der nicht nur euren Garten verschönert, sondern auch Lebensraum für verschiedene Tiere und Pflanzen bietet.

6 Comments

  1. Wir hatten auch mal einen Teich im Garten, ich fand das damals sehr schön. Leider hatten meine Eltern ihn irgendwann entfernt und nun erinnert nichts mehr daran! Deine Bilder finde ich sehr anschaulich! Das kann man einfach nachmachen!

    Liebe Grüße
    Jana

  2. Total schön.
    Wenn wir mal einen Garten haben, wollen wir auch einen Teich bauen 😉
    Meine Eltern haben auch einen, mit verschiedenen Stufen und Fischen darin, aber erbaut für die Enten, nicht zum anschauen ^^.

    Alles liebe

    Nicole
  3. Wir nutzen die Wintermonate, um unseren Traum-Teich zu planen. Sie erklären die einzelnen Wassertiefen sehr gut und ich weiß nun, wie wir bei den Erdbauarbeiten vorgehen sollten. An die empfohlene Kapillarsperre müssen wir auch unbedingt denken!

    Luise
  4. Die Erdarbeiten für unseren Gartenteich sollen im Frühling stattfinden und ich sammele bereits jetzt die notwendigen Utensilien zusammen. Ich war mir nicht sicher, wie viel Teichfolie ich bestellen soll. Dank der praktischen Faustformel kann ich mir die Größe nun ganz einfach ausrechnen.

    Luise Hanson

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