Mit eigenhändig angepflanzten Kräutern schmeckt das Essen gleich doppelt so gut. Ich habe zwar keinen Garten, das ist aber gar nicht notwendig. Da die meisten Kräuter sehr pflegeleicht sind, habe ich mir meinen Kräutergarten auf der Fensterbank mit einfachen Blumentöpfen angelegt.
Im Sommer könnt ihr die Kräuter auch auf dem Balkon ziehen. Bei mir hat das leider nicht so gut funktioniert, da mein Balkon kein Dach hat und die Pflanzen und Kräuter zu starker Hitze und Nässe ausgesetzt waren. Seit ich die Kräuter in die Küche umgezogen habe gedeihen meine Petersilie, Schnittlauch, Salbei und Basilikum richtig gut und die Kresse wächst auch über sich hinaus.

Für eure Kräuter braucht ihr unbedingt eine nährstoffreiche Pflanzenerde, mit Blumenerde wartet ihr vergebens auf ein Ergebnis.
Der Schnittlauch

Schnittlauch – ein Klassiker für Suppen, Salate und Quark. Foto: Franziska Schönbach
Die Schnittlaucherde sollte immer feucht und locker sein. Ein sonniger oder halbschattiger Platz ist wichtig, damit der Schnittlauch gedeihen kann.Man kann die Pflanze entweder im Supermarkt im Topf kaufen oder selbst ansäen. Hierbei streut ihr die Samen einfach lose auf das Erdreich und bedeckt sie mit ein wenig Erde. Wenn ihr die Erde gut angießt, entwickelt sich der Schnittlauch schnell. Falls ihr euren Kräutergarten im Freien anlegen wollt, ist der frühe April die ideale Zeit für die Aussaat. In der Wohnung könnt ihr den Schnittlauch jeder zeit anpflanzen.
Ich finde Schnittlauch klasse, da er fast ganzjährig erntereif ist, egal ob drinnen oder draußen. Wenn ihr ihn nicht so oft zum Kochen verwenden wollt, könnt ihr auch die Blüten stehen lassen, dann habt ihr einen tollen Hingucker im Kräutergarten. Ich schneide sie aber ab, weil der Schnittlauch eines meiner am häufigsten verwendeten Kräuter ist. Besonders in Suppen, Salaten oder auf einem Butterbrot schmeckt er klasse. Ich mache mir auch gerne Kräuterquark und Dips mit Schnittlauch. Erst neulich habe ich eine leckere vegane Sour Cream mit Schnittlauch verfeinert. Hier könnt ihr das Rezept nachlesen.
Die Petersilie

Die Petersilie braucht genauso wie der Schnittlauch einen sonnigen oder halbschattigen Platz und einen
gut angefeuchteten Boden. Falls ihr sie außen in euren Kräutergarten haben wollt, ist März die ideale Zeit für die Aussaat. Innerhalb eurer vier Wände könnt ihr sie ganzjährig Anpflanzen.
Petersilie ist ein echtes Allroundtalent, deshalb darf sie in keiner Küche fehlen. Meistens peppe ich mit ihr Suppen, Kartoffeln, Fleisch- und Fischgerichte auf. Den stärksten Geschmack geben die gehackten Blätter ab. Ganz gleich, ob ihr sie vor oder nach dem Kochen dazugebt. Mit den Stielen würze ich oft meine Suppen. Das gibt dem Essen den letzten Pfiff.
Der Salbei

Salbei braucht einen warmen und sonnigen Standort und muss nur ab und an gegossen werden. Es ist wichtig, dass ihr Staunässe vermeidet, sonst geht euch die Kräuterpflanze schnell ein. Wer Salbei im Freien ansäen möchte, macht das am besten ab April. Die Blätter solltet ihr bereits mit Beginn der Blüte ernten oder die Blüten rechtzeitig entfernen, da sie sonst das Aroma der Blätter mindern. Wenn ihr die Blüten aber rechtzeitig abschneidet, kann der Salbei keinen neuen Samen bilden und wächst stattdessen fleißig weiter.
Salbei nutze ich vor allem für Pasta-Gerichte. Nudeln mit Salbeibutter sind super lecker und schnell zubereitet. Zu Fleisch und Kartoffeln finde ich Salbei auch klasse. Mit etwas Zwiebel vermengt, eignet er sich gut für die Füllung von Geflügel. Ich nutze Salbei immer frisch, dann ist der Geschmack angenehmer als bei getrockneten Blättern. Im Winter hingegen ist der getrocknete Salbei meine Geheimwaffe gegen Erkältung. Mit den getrockneten Blättern mache ich mir meinen eigenen Salbeitee gegen Halsschmerzen. Auf ein Liter Wasser kommen etwa 10 bis 12 getrocknete Teeblätter, die ich etwas zerbreche und in ein Teesieb gebe. Den Tee lasse ich neun bis zehn Minuten ziehen.
Die Kresse

Kresse ist eine ziemlich anspruchslose Pflanze. Nach nur zehn Tagen Kulturzeit könnt ihr sie das ganze Jahr über nutzen. Im Freien ist die Aussaht von März bis September möglich, in einem Topf innerhalb der Wohnung das ganze Jahr über. Sobald die Pflanze etwa sieben Zentimeter hoch ist, kann man sie zum Kochen nutzen.
Am besten schmeckt Kresse in Salaten, Saucen und wie ich finde, im selbstgemachten Kräuterquark. Super sind auch Brotaufstriche und Kartoffelgerichte mit frischer Kresse. Wichtig ist, dass ihr die Pflanze nur sparsam einsetzt, sonst ist ihre milde Schärfe zu stark und übertönt die anderen Zutaten.
Probiert die Kresse mal in Kombination mit Äpfeln, Apfelsinen, Mandarinen oder Zitrone. Ein tolles Geschmackserlebnis. Egal ob mit den einzelnen Früchten oder als Obstsalat.
Das Basilikum

Basilikum darf vor allem bei italienischen Gerichten nicht fehlen. Aus diesem Grund gehört die Pflanze ebenfalls zu meinem Kräutergarten auf der Fensterbank. Da Basilikum viel Wärme braucht, gedeiht es am besten in der Wohnung. Wenn ihr ihn im März anpflanzt, könnt ihr die Pflanze im Frühjahr, wenn es nachts keinen Frost mehr gibt, ins Freie stellen. Sucht hierfür aber unbedingt einen sonnigen und windgeschützten Platz suchen. Beim Basilikum dürfen die Samen nicht mit Erde bedeckt sein, da er zu den sogenannten Lichtkeimern gehört. Deshalb solltet ihr die Samen nur leicht auf der Erdoberfläche andrücken und die Erde feucht halten.
In der Küche eignet sich Basilikum perfekt für alle italienischen Gerichte. Mit Tomaten und Knoblauch kombiniert entstehen leckere Pasta-Saucen. Am besten kommt der Geschmack durch, wenn ihr das Basilikum erst kurz vor Ende der Garzeit dazugebt. Mit Basilienkräutern mache ich mir gerne Pesto mit Olivenöl und Pinienkernen. Zudem verwende ich es für Tomatensalat mit Mozzarella. Richtig lecker schmeckt Basilikum auch zu Hähnchenbrust mit Zitrone. Für Suppen eignet sich das Kraut ebenfalls, besonders für Karotten-, Zucchini- oder Brokkoli-Cremesuppen.
Nun habe ich alle Pflanzen aus meinem Kräutergarten beschrieben. Gerne hätte ich noch mehr, aber der Platz auf meiner Fensterbank leider zu klein. Sobald einfällt, wie ich meine Kräuter platzsparender unterbringen kann, möchte ich unbedingt noch Zitronengras, Koriander, Estragon und Oregano anpflanzen. Habt ihr auch einen Kräutergarten? Welche sind eure Lieblingskräuter?
So ein Kräutergarten ist eine tolle Sache. Bei meinen Eltern muss ich nur in den Garten huschen und habe eine große Auswahl, aber hier in dunklen Mietwohnung wächst leider kaum ein Kraut. Aber ich habe es geschafft die marokkanische Minze überwintern zu lassen. 🙂
LG Myriam
Huhu, na das ist ja schon mal was, Minze ist mein Favorit :). Mein Kräutergarten ist in der Zwischenzeit leider auch eingegangen, die Wohnung hat ihm auch nicht gepasst und dann im Winter. Aber jetzt ist ja Frühling, da plan ich schon einen neuen :).
Lg Franzi
Pingback: Unser Balkon – fit für den Sommer | Der Wohnsinn
Liebe Franzi,
es geht doch nichts über frische Kräuter! Ich will es immer ausprobieren, muss doch mal loslegen. Basilikum schmeckt ja auch nur frisch so richtig gut! Mein Schwager baut auch Thaibasilikum an. Sehr lecker!
Wünsche Euch ein gutes neues Jahr 2016.
Liebe Grüße
Renate
Ja, ich liebe frsiche Kräuter. Im Moment hab ich leider auch keine mehr, aber jetzt werd ich die Tage wieder neue anpflanzen :). Dann lass dir deine bald schmecken, wenn du losgelegt hat. Und danke! Das wünschen wir dir auch! Lg Franzi