Vertikales Beet mit Kräutern, Rucola, Möhren, Blumen.
So sieht das Ergebnis aus. Foto: Katharina Keßler

Eine Wohnung mit Balkon – ist das nicht traumhaft? Leider sind viele Balkone in größeren Städten eher klein gehalten. Wenn ihr sowohl Sitzfläche als auch Blumen, Kräuter und Gemüse auf dem Balkon haben möchtet, ist das nicht unmöglich! Ich habe mich auf meinem kleinen Balkon für einen vertikalen Garten, große Bodenpflanzen und eine Sitzkombination entschieden.

Das vertikale Beet

Natürlich gibt es die Möglichkeit, einen Teil der Pflanzen in Balkonkästen an das Geländer zu hängen. Mir persönlich gefällt das nicht so gut. Daher ließ ich mich dieses Jahr von dem Trend der vertikalen Beete inspirieren. Neben der Schaffung von zusätzlichem Platz für Pflanzen verschönert ein vertikaler Garten gleichzeitig den Sichtschutz zum Balkon der Nachbarn – gerade wenn dieser vergilbt oder verschmutzt ist.
Für den vertikalen Garten braucht ihr aus dem Baumarkt Folgendes:

 

Mit zwei S-Haken wird das Rosengitter über den Sichtschutz gehängt.
Das Rosengitter wird mit zwei S-Haken über den Sichtschutz gehängt. Foto: Katharina Keßler.
  • Rosengitter: Hier gibt es unterschiedlich breite Ausführungen. Ich habe mich für ein schmales aus Holz entschieden.
  • Mindestens zwei S-Haken aus der Schraubenabteilung
  • Balkonkästen in unterschiedlichen Größen und Blumentöpfe zum Aufhängen. Hier könnt ihr euch zwischen bunten oder klassisch einfarbigen Varianten entscheiden.
  • Blumen, Kräutersetzlinge oder -saat, Gemüsesetzlinge oder -saat eurer Wahl
  • Passende Erde: Gerade bei Kräutern und Gemüse in Blumenkästen solltet ihr darauf achten, entsprechende Erde zu kaufen. Blumenerde enthält nicht genug Nährstoffe, damit diese Pflanzen gedeihen. Verwendet lieber Pflanzenerde.
  • Teelichter zum Aufhängen
  • Deko nach Wahl, beispielsweise ein buntes Vogelhäuschen

Als erstes hängt ihr das Rosengitter mit den S-Haken so an den Sichtschutz, dass es gerade ist. In meinem Fall haben zwei dickere S-Haken gereicht. Dann hängt ihr zur Probe die gekauften Behältnisse an das Gitter und ordnet die Pflanzen an. Je nachdem wie hoch sie noch werden, solltet ihr entsprechenden Abstand zum Gefäß darüber lassen. Sobald ihr euch für eine Anordnung entschieden habt, geht es ans Eintopfen.

vertikales Beet, kleiner Balkon
So sieht das fertige vertikale Beet aus. Foto: Katharina Keßler

Tipp: Pflanzt alle Gewächse in einen größeren Blumentopf um. Da der Topf, in dem man sie kauft, häufig zu klein ist, haben die Pflanzen zu wenig Platz und Nährstoffe zur Verfügung. Im schlimmsten Fall gehen sie ein.

Wenn der Balkon sehr klein ist, solltet ihr alles wegräumen, was ihr nicht braucht, und eine Plastikfolie auslegen. So erspart ihr euch im Nachhinein das Wegfegen der Erde.
Ich habe mich für kunterbunte Übertöpfe entschieden und Folgendes angepflanzt:

  • Kräuter: Zitronenmelisse, Olivenkraut, Zitronenthymian, Schnittlauch, Petersilie
  • Gemüse: Karotten- und Radieschensaat, Rucola-Setzlinge
  • Blumen: Glockenblumen, Margeriten

Tipp: Olivenkraut ist meine Entdeckung des Jahres. Es riecht sehr intensiv nach Oliven, wenn man daran reibt. Der Geschmack ist weniger intensiv.

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Zitronenthymian, Olivenkraut, Schnittlauch und Petersilie. Foto: Katharina Keßler

Sonstige Gestaltung meines kleinen Balkons

Im nächsten Schritt habe ich mir eine Bougainvillea, eine Schwarzäugige Susanne und eine Dipladenia gekauft. Alle drei sind Kletterpflanzen, weshalb sie ein Rank-Gerüst brauchen, das an der Pflanze entlang in die Erde gesteckt wird. Daran können die Kletterpflanzen weiter in die Höhe wachsen. Ich mag diese Pflanzen, da sie mit ihren kräftigen Farben echte Highlights auf dem Balkon sind und für sich selbst wirken.
Aus rein genießerischen Aspekten habe ich außerdem eine Mojito-Minze und Erdbeeren auf den Balkon gestellt. Die Minze schmeckt lecker im Mojito, ich nutze sie aber auch für andere Getränke und Speisen.

Sitzgelegenheiten für laue Sommerabende gibt es mittlerweile in großer Auswahl: Bastelfans möchten sich vielleicht an selber gebauten Paletten-Möbeln versuchen. Dafür gibt es zahlreiche Anleitungen im Internet. Einen Lounge-Charakter bekommt der kleine Balkon mit Outdoor-Sitzsäcken oder Sitzwürfeln. Ich habe mich für einen Tisch in Flechtoptik und zwei Stühle entschieden. Das nächste Mal würde ich einen klappbaren Tisch kaufen, der am Balkongeländer festgemacht wird. Wenn ihr ihn nach unten klappt, schafft ihr euch Platz für einen Liegestuhl.

Zwei Dipladenias in einem Topf mit trichterförmigen roten und weißen Blüten.
Dipladenia in weiß und rot. Foto: Katharina Keßler.
Die Bougainvillea mit lilafarbenen Hochblättern.
Bougainvillea. Foto: Katharina Keßler.
Die schwarzäugige Susanne hat trichterförmige Blüten in orange mit dunklem Punkt in der Mitte.
Schwarzäugige Susanne. Foto: Katharina Keßler

 

Mein Fazit

Insgesamt habe ich gute Erfahrungen mit meinen Pflanzen gemacht. Sie waren alle pflegeleicht und haben den Sommer überstanden. Nur die Margeriten und die Glockenblumen musste ich nach den extrem heißen Tagen ersetzen. Die Buntnessel hat sich als Glücksgriff erwiesen, da sie wetterbeständig ist und schnell wächst.

Die Schwarzäugige Susanne hat schon als einzelne Pflanze eine tolle Wirkung. Noch besser gefällt sie mir, wenn zwei bis drei Exemplare in einen größeren Pflanzenkübel eingepflanzt werden. Dann wächst sie schön dicht zusammen und es entsteht ein vertikaler grüner Teppich mit einzelnen orangenen Farbtupfern. Überlegt euch jedoch vorher, ob ihr auf eurem Balkon ausreichend Platz für solch eine Pflanze mit großem Umfang habt.

Die Radieschen sind super gewachsen und kommen nächsten Sommer wieder zum Einsatz. Ebenso der Rucola. Wenn ihr etwa zwei bis drei Zentimeter der Blätter stehen lasst, wächst er wieder nach. Die Karotten sind leider klein geblieben und haben lange gebraucht bis ich sie ernten konnte.

Mehrere Pflanzen der Schwarzäugige Susanne in einem Blumentopf.
Mehrere Pflanzen der Schwarzäugigen Susanne in einem Blumentopf machen ordentlich Eindruck. Foto: Katharina Keßler
Die Buntnessel hat gezackte, dunkelrote Bläter mit hellgrüner Umrandung.
Die Buntnessel wird bis zu 80 Zentimeter hoch und ist sehr pflegeleicht. Foto: Katharina Keßler

6 Comments

  1. Ach schön… leider sind wir total dran gescheitert, unseren Balkon zu verschönern. Die Dekoobjekte hat uns nach zwei Tagen des Nachts ein Sturm davon getragen und die Blumen starben regelmäßig, weil der Balkon so gnadenlos der Sonne ausgesetzt war, dass wir ihn „Balkon des Todes“ nannten.
    Beim nächsten Balkon muss ich das noch mal angehen… irgendwann klappts bestimmt.

    1. Hallo Ilona!
      Balkon des Todes ist gut! 🙂 Ein Südbalkon ist schon recht speziell was Pflanzen angeht… Habt ihr es schon mal mit Rosmarin, Bougainvillea oder echtem Lorbeer probiert? Die wachsen ja prima in Mittelmeerländern. Vielleicht ist das auch was für euch?
      Nicht aufgeben! Irgendwann klappts bestimmt!

      Katharina Richterstetter
  2. Pingback: Unser Balkon – fit für den Sommer | Der Wohnsinn

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