An Muttertag und Vatertag verwöhnen Kinder ihre Eltern mit Blumen, Geschenken und besonderer Aufmerksamkeit, um sich für deren Fürsorge zu bedanken. Befürworter sehen darin eine schöne Tradition. Gegner kritisieren, dass diese Feiertage alte Rollenklischees bedienen und viel zu sehr durch den Handel kommerzialisiert werden. Wir haben Familienblogger nach ihrer Meinung zu den beiden Feiertagen gefragt.

Muttertags-Rosenstrauß. Foto: Alexandra Potthof
Häufig wird der Muttertag auf Blumen und Pralinen reduziert.

Wie stehst du zu Muttertag und Vatertag?

Wiebke (Verflixter Alltag): Der Gedanke dahinter ist eigentlich ganz schön: seiner Mutter oder seinem Vater einmal sagen, dass sie die Besten sind. Aber oft denke ich: Kann man das nicht das ganze Jahr über machen? Braucht es dazu einen besonderen Tag?

Svenja (Meine Svenja): Wie die Tage kommerzialisiert werden, finde ich komplett überflüssig. An einem bestimmten Tag im Jahr darüber nachzudenken, wie Familie sich zusammensetzt und wer welche Rollen einnimmt, finde ich gut. Dabei müsste man nur noch den Gedanken an die Kinder miteinbeziehen, die ja auch ganz wichtige Rollen im Familiengefüge haben.

Anke (Mama geht online): Generell finde ich diese speziellen Tage nicht schlecht, persönlich brauche ich sie jedoch nicht. Da bin ich leidenschaftslos. Wenn wir Mütter und Väter für einen Tag im Scheinwerferlicht stehen, kann das nicht schaden, es bewirkt aber auch nichts. Ich freue mich jedes Mal, wenn mein Sohn ein Bild für mich malt. Das muss aber nicht extra für den Muttertag sein. Und wenn er mich einfach so umarmt und sagt „Mama, ich hab dich lieb!“ dann ist das tausendmal schöner, als zu einem bestimmten Datum nach Kalender.

Béa (Tollabea): Ich bin noch extrem geschädigt von meiner Kindheit im kommunistischen Rumänien. Da wurden nur „die Mutter der Nation“ und „der geliebte Vater“ gefeiert (würg!!!). Ich mag diese Tage nicht, will aber niemanden die Freude daran verderben… Also lächle ich und winke.

Wiebke (Verflixter Alltag): Jein. Der Mann benennt den Vatertag in Männertag um und nutzt den Feiertag, um seine Kumpel zu treffen, die er nur noch sehr selten sieht. Für mich ist das in Ordnung, weil es ihn glücklich macht. Muttertag feiern wir nicht wirklich. Der Mann bringt mir meist einen Blumenstrauß mit. Aber das macht er auch ohne Anlass. Als Kind habe ich zum Muttertag den Frühstückstisch gedeckt. Ich meine, meine Mutter hatte sich darüber wirklich gefreut. Wenn meine Kinder irgendwann alt genug sind, um zu verstehen, was hinter dem Muttertag steckt, dann würde ich mich auch sehr freuen, wenn sie mir dies mit einer kleinen Geste zeigen. Und am besten auch an den anderen Tagen im Jahr! 🙂

muttertags-rose, Foto: Alexandra Potthof
Rosen – ein Muss zum Muttertag?

Svenja (Meine Svenja): Muttertag und Vatertag feiern wir nicht wirklich. Klar, die Kinder basteln in der Grundschule etwas und überreichen es dann an DEM Tag. Und wir freuen uns darüber. Aber wir gehen jetzt nicht Essen oder ziehen das in der Bedeutung groß auf. Unsere Kinder zeigen uns jeden Tag mit Kleinigkeiten und vor allem auch mit Worten, wie froh sie sind, uns als Eltern zu haben. Und wir geben ihnen das Gefühl, die allerbesten Kinder der Welt zu sein. Ganz objektiv natürlich. 😉

Anke (Mama geht online): Wir feiern diese Tage generell nicht. Den Vatertag nutzen wir meistens für Familienausflüge und der Muttertag ist wie jeder andere Sonntag auch. Meine Mutter ist mir nicht böse, wenn sie keine Blumen oder andere Aufmerksamkeiten bekommt. Als Kind habe ich den Muttertag allerdings sehr ernst genommen. Da habe ich mich dann in die Küche gestellt und meiner Mutter Frühstück ans Bett gebracht oder den Tisch schön gedeckt. Der Kaffee schmeckte allerdings jedes Mal furchtbar. Mal zu dünn, mal zu stark. Aber da man sich das als Mutter natürlich nicht anmerken lässt, hat sie ihn immer tapfer getrunken. Und ich hab mich gefreut.

Béa (Tollabea): Diese Tage feiern wir nicht so richtig… Siehe oben. Aber wir gehen auch nicht militant dagegen vor. Was sich ergibt, ergibt sich. Wenn Blumen da sind, werden sie bewundert. Wenn Schokolade da ist, wird sie gegessen. Wenn Champagner da ist, wird er getrunken. Wir sind von Natur aus gut drauf und Anlässe sind egal, Hauptsache die Feier stimmt. Cheers!

Wiebke (Verflixter Alltag): Eindeutig. Sie werden heruntergespielt auf Pralinen und Blumen bei den Frauen sowie Bier und Bollerwagen bei den Männern, zumindest wenn man Werbeprospekten Glauben schenken soll.

Svenja (Meine Svenja): TOTAL. Ich finde das überflüssig und bescheuert. Genauso wie den Valentinstag. Muss man denn Liebe immer mit Geschenken ausdrücken?

Anke (Mama geht online): Nein, das finde ich nicht. Das hält sich (noch) in Grenzen. Und wenn im Fernsehen wieder spezielle Muttertags-Werbespots laufen, dann finde ich das schön. Viel schlimmer empfinde ich das allerdings beim Valentinstag. Der Tag ist absoluter Kitsch.

Béa (Tollabea): Ich finde, jedem Unternehmen und jedem Unternehmer steht es zu, jeden Anlass zu nehmen, um besser zu verkaufen. Was unsere Wirtschaft ankurbelt, schafft Arbeitsplätze. Ich bin ja nicht gezwungen, mitzukaufen. Es liegt in meiner Hand.

 

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