Wusstet ihr, dass ihr mit bestimmten Pflanzen gezielt Schmetterlinge in euren Garten locken könnt? Welche Pflanzen das sind, zeige ich euch in diesem Beitrag. So legt ihr einen bunten Schmetterlingsgarten an.

Der Schmetterling Kleiner Fuchs auf Lavendel, Schmetterlingsgarten.
Ein Kleiner Fuchs auf Lavendelblüten. Foto: Alexandra Potthof

Es ist herrlich, einen Garten zu haben, in dem das Leben pulsiert. Besonders freue ich mich, wenn Schmetterlinge meinen Garten besuchen. Mithilfe der Pflanzengestaltung lassen sich die Tiere bewusst anlocken. Ein Schmetterlingsgarten zeichnet sich dadurch aus, dass die meisten Pflanzen den Bedürfnissen von Schmetterlingen entsprechen, sodass sich die Falter gerne in diesem Garten niederlassen. Die Gewächse eines Schmetterlingsgartens locken die Falter nicht nur mit ihrem Duft und den Farben ihrer Blüten an, sondern auch, weil sie den Raupen und Faltern Unterschlupf und Nahrung bieten. Idealerweise kombiniert ihr die schmetterlingsfreundliche Bepflanzung mit einem Insektenhotel, das Nistplätze für Falter bietet. Ich bin zwar noch weit davon entfernt, einen richtigen Schmetterlingsgarten zu besitzen. Doch bestimmte Pflanzen in meinen Beeten ziehen heimische Schmetterlinge geradezu magisch an.

Kohlweißling, Schmetterlingsgarten, Lavendel.
Der heimische Schmetterling Kohlweißling lässt es sich gutgehen. Foto: Alexandra Potthof

Schmetterlingsfreundliche Kräuter für den Garten

In meinem Garten ist der blühende Lavendel die Nummer eins unter den schmetterlingsfreundlichen Kräutern. Schmetterlinge lieben den Nektar der lila Blüten. Immer wieder flattern sie vorbei, um an meinem Lavendel zu naschen – ideal, um ein paar Fotos von den schönen Faltern zu schießen. Der winterharte Echte Lavendel ist eine relativ anspruchslose Pflanze. Sie kommt gut mit trockenen, nährstoffarmen Böden und viel Sonne zurecht. In der Regel reicht ihr Regenwasser aus. Zwei Mal im Jahr solltet ihr eure Lavendelpflanzen zurückschneiden. Im Frühling zwischen dem letzten Frost und dem ersten Austrieb ist Zeit für den ersten Rückschnitt. Da könnt ihr etwa zwei Drittel der Pflanze wegschneiden. Der zweite Rückschnitt erfolgt nach der Blüte. Achtet darauf, nicht in den verholzten unteren Teil der Pflanze zu schneiden. Denn sonst treibt sie möglicherweise nicht mehr aus.

Kohlweißling im Schmetterlingsgarten. Foto: Alexandra Potthof
Auch dem Kohlweißling schmeckt der Lavendelnektar. Foto: Alexandra Potthof

Neben Lavendel ist auch Thymian ein ideales Kraut für den Schmetterlingsgarten. Thymian bietet den schönen Faltern viel Nektar zur Nahrungsaufnahme. Auch dieses Kraut bevorzugt einen sonnigen Platz im Beet und einen nährstoffarmen Boden. In Steingärten und an Trockenmauern bildet er einen duftenden, dekorativen Teppich.

Oregano ist ebenfalls bei Schmetterlingen beliebt, vor allem beim schwarzgefleckten Bläuling. Dieser Falter legt seine Eier bevorzugt auf Oregano- und Thymianpflanzen ab. Die Raupen ernähren sich eine kurze Zeit lang von deren Blüten, dann machen sie sich elf Monate lang über die Brut von Knotenameisen her. Anschließend verpuppen sie sich und entwickeln sich zu Bläulingen. Oregano ist ein Kraut, das viel Sonne verträgt und dem Regenwasser ausreicht. Da Oregano zu einem wuchernden Wachstum neigt, solltet ihr ihn regelmäßig stutzen. Nach der Blütezeit könnt ihr die Pflanze bis etwa eine Hand breit über dem Erdboden zurückschneiden.

Oregano, Schmetterlingsgarten. Foto: Alexandra Potthof
Die Raupen des Bläulings ernähren sich von den Oregano-Blüten. Foto: Alexandra Potthof

Blumen für den Schmetterlingsgarten

Neben Kräuternektar bevorzugen Schmetterlinge auch Blumennektar als Nahrungsquelle. Besonders schön finde ich die kleinen, schmetterlingsfreundlichen Blaukissen. Im Frühjahr pflanzte ich Keimlinge dieser krautigen Pflanze ein, doch leider überlebten sie bei mir nicht. Dabei sind ausgewachsene Blaukissen recht anspruchslos, sie sind meist mit Regenwasser zufrieden. Nur in besonders trockenen Zeiten ist es nötig, sie zu gießen. Die Blumen bevorzugen einen sonnigen Standort und gedeihen auf Trockenmauern, in Steingärten oder auf sonnigen Hängen am besten. Nach der Blüte solltet ihr sie um die Hälfte zurückschneiden. Dann wachsen sie noch üppiger.

Die schmetterlingsfreundliche Pflanze Phlox, auch Flammenblume genannt, ist ebenfalls hübsch anzusehen. Es gibt sie von Weiß über Pink bis hin zu Violett und Blau in verschiedenen Farben. Die Stauden-Phlox gedeiht an einem sonnigen bis halbschattigen Standort auf feuchten, humosen Böden. Eine längere Blütezeit erreicht ihr, wenn ihr einen Teil der Blütenstiele kurz vor der Knospenbildung um ein Drittel verkürzt. Wenn ihr Verblühtes sofort abschneidet, treiben neue Blütenstände aus. Ansonsten gilt: Nach der Blüte oder ab Anfang Februar bis März solltet ihr die Flammenblume etwa Hand hoch stutzen.

Flammenblume, Phlox, Schmetterlingsgarten. Foto: Alexandra Potthof
Die schmetterlingsfreundlichen Flammenblumen werden bis zu 1,50 Meter hoch. Foto: Alexandra Potthof

Die Flockenblume ist ebenfalls bei Schmetterlingen beliebt. Für den Garten eignen sich besonders die winterharten Sorten wie Berg-Flockenblume, Riesen-Flockenblume und Zwerg-Flockenblume. Je nach Art blühen Flockenblumen zwischen Mai und Oktober in den Farben Weiß, Gelb, Pink, Rosa, Blau und Violett. Sie benötigen einen humosen, durchlässigen, nährstoffreichen Boden. Wenn ihr sie nach der Blüte stark zurückschneidet, blüht die Pflanze nach circa vier Wochen erneut.

Eine weitere Blume für den Schmetterlingsgarten ist die Bartblume. Sie verträgt nur mäßige Feuchtigkeit und auch etwas Trockenheit. Bartblumen gedeihen besonders gut in humosen, durchlässigen Böden. Im Frühling solltet ihr sie auf mindestens ein Drittel ihrer Höhe zurückstutzen. Dabei könnt ihr ruhig ins alte Holz schneiden, denn so wachsen sie von unten buschiger heraus.

Schmetterlingsfreundliche Sträucher

Bei den Sträuchern sticht eine Pflanze als besonders schmetterlingsfreundlich hervor: Das ist der Sommerflieder, auch Schmetterlingsflieder genannt. Der schnell wachsende Strauch kommt sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten zurecht und stellt kaum Ansprüche an den Boden. Lediglich durchlässig sollte er sein. In trockenen Zeiten solltet ihr den Strauch etwas gießen, ansonsten ist er mit Regenwasser zufrieden. Da Sommerflieder schnell wächst, muss er zwei Mal im Jahr zurückgeschnitten werden: Das erste Mal Ende Februar – aber nur, wenn keine Frostgefahr mehr besteht – und nach der Blütezeit. Ihr könnt ihn ruhig um circa ein Drittel stutzen.

Sommerflieder, Schmetterlingsgarten.
Der schmetterlingsfreundliche Sommerflieder fängt gerade zum Blühen an. Foto: Alexandra Potthof

Der Schwarze Holunder ist ebenfalls ein Nahrungsspender für die farbenfrohen Falter. Den schnell wachsenden Strauch könnt ihr durch das sogenannte Aufasten zu einem Bäumchen erziehen. Dazu müsst ihr die niedrigsten Seitenäste stutzen. Die Pflanze ist sehr robust und stellt kaum Ansprüche an den Standort.

Auch die Korkenzieherhasel eignet sich für einen Schmetterlingsgarten. Sie kommt in sonnigen und halbschattigen Lagen am besten zurecht und benötigt einen durchlässigen, feuchten Boden mit hohem Humus- und Nährstoffgehalt. Ihr solltet eure Hasel regelmäßig wässern und im Frühling zurückschneiden. Wie weit ihr den Strauch stutzt, liegt in eurem Ermessen.

Konntet ihr schon Schmetterlinge in eurem Garten oder auf eurem Balkon beobachten? Welche eurer Pflanzen lieben sie besonders? Ich freue mich über Antworten.

6 Comments

  1. Oh was für eine schöne Idee 🙂
    Natürlich wusste ich das Schmetterlinge sich auf Blumen setzen, aber auf die Idee gezielt bestimmte Arten von Schmetterlingen in den Garten zu locken, bin ich noch nicht gekommen!! 🙂 Lavendel mag ich sehr gerne, schöne Bilder 🙂

    LG SVenja

    Svenja
    1. Hallo Svenja, danke. 🙂
      Mir ist die Idee gekommen, weil ich bemerkt habe, dass Schmetterlinge meist bestimmte Blumen in meinem Garten anfliegen. Dann habe ich da mal ein paar Infos zusammen recherchiert. 😉
      LG Alex

  2. Wow das sieht wirklich toll aus 🙂 da werden sich sicher einige Schmetterlinge wohl fühlen 🙂
    Leider habe ich keine Garten, weshalb sowas wegfallen würde, dennoch finde ich die Idee genial und nett umgesetzt

    Alles Liebe,
    Janine

  3. Halli hallo
    Sehr schöne Idee, ich mache mich auch daran einen Schmetterlingsgarten einzurichten da ich angefangen habe Raupen aufzuziehen.

    PS: Das „Tagpfauenauge“ auf dem Lavendel ist eigentlich ein kleiner Fuchs 😉

    Lg Jeanine

    Jeanine Roth
    1. Hallo Jeanine,
      danke für den Hinweis. Ich habe das gleich mal im Text ausgebessert. 🙂
      Ich wünsche dir viel Erfolg beim Aufziehen der Raupen und beim Gestalten des Schmetterlinggartens. Ich würde mich freuen, wenn du mir hier über deine Erfahrungen berichtest. 😉
      Liebe Grüße,
      Alex

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